15.Berliner Inklusionspreis verliehen

Drei Hauptpreise und ein Sonderpreis überreicht

von: Uwe Gieche

Verleihung des Inlusionspreises 2017 des LAGESO im Roten Rathaus, 4.12.2017 Copyright Raum11/Jan Zappner

Copyright: Landesamt für Gesundheit und Soziales Berlin Fotograf: Jan Zappner.

Zum 15. Mal konnten Unternehmen und Einrichtungen der Hauptstadt im Roten Rathaus den Berliner Inklusionspreis in Empfang nehmen. Übergeben wurden die Preise von Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Die Linke) und dem Präsidenten des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) Franzt Allert.

„Die größte Barriere bleibt die Bevormundung der Menschen mit Behinderung. Inklusion gelingt nur, wenn wir alle darüber mitentscheiden lassen, wie wir zusammenleben wollen und wie wir die Barrieren für unser gemeinsames Zusammenleben überwinden können“, erklärte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller anlässlich des Internationalen Tages für Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember 2017. Tags darauf war zu erleben, dass Unternehmen, Einrichtungen und Institutionen auf einen guten Weg sind. Diesen Grundgedanken ist der Berliner Inklusionspreis verpflichtet. Jeweils in drei Kategorien wurde bereits zum 15. Mal dieser mit 10.000 dotierte  Landespreis vergeben.

In der Kategorie „Kleinunternehmen“ konnte sich die CK-Dental-Zahntechnik aus Pankow durchsetzen. Geschäftsführer Christoph Kazmierczak setzt auf das Vertrauen und der hohen  Leistungsfähigkeit von Menschen mit Behinderungen. In seinem Unternehmen zeigen vier behinderte Mitarbeiter ihr Können, Geschick und ihr hohes Engagement, was letztendlich auch die Jury überzeugte. „Ich bin sehr stolz  auf mein gesamtes Team“, so der Jungunternehmen in seinen Dankesworten

In der nächst höheren Kategorie – dem Mittelstand – konnte die Jury  die Stiftung Stadtmuseum Berlin mit dem Preis auszeichnen. Unter den 115 Mitarbeitern befinden sich 18 behinderte Kollegen, die sich besonders in dem vom Museumsdirektor Paul Spies ins Leben gerufene Arbeitsgemeinschaft „Inklusion“ engagierten. „Hier fertigen sie gemeinsam mit ihren KollegenInnen Tastmodelle“, so Spies emotional berührt bei der Preisübergabe.

PreisverleihungAlexa

LAGeSo-Präsident Franz Allert (links), Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Die Linke) bei der Preisübergabe an GALERIA-Kaufhof-Geschäftsführer Rainhard Schöwe (rechts), Foto: Uwe Gieche.

Bei den Großunternehmen  konnte sich das GALERIA Kaufhof am Alexanderplatz über diese Ehrung freuen. Die Jury hatte besonders in dieser Kategorie mächtig viel zu tun. Nicht nur der Anzahl wegen, sondern auch wegen der hohen Qualität der Bewerbungen mit den inhaltlichen Aussagen. „Die Köpfe haben schon geraucht und es gab hier auch kein einstimmiges Ergebnis“, erinnert sich Jurymitglied Helfried Huch. Die Jury hat vor allem das Konzept „Zukunftsorientierte Schwerbehindertenpolitik“, was fester Bestandteil der Firmenphilosophie ist, überzeugt.

KADOMO erhielt den Sonderpreis

„Individuelle Förderung von Potenzialen und Chancengleichheit-ungeachtet von Behinderung, Geschlecht, Alter, Religion und ethnischer Herkunft- werden in Ihrem Haus eingefordert und vorgelebt“, hob Sozialsenatorin Breitenbach in ihrer Laudatio besonders hervor. Reinhard Schöwe, einer der Geschäftsführer, verriet so dann auch den mehr als 100 Anwesenden Gästen  das Rezept des Erfolges: „Wir bauen auf zwei Säulen. Zum einem  muss von allen Mitarbeitern die Arbeitsteilung verinnerlicht werden und zum anderen ist der Umgang mit behinderten Menschen für uns selbstverständlich geworden“.

Einen Sonderpreis vergab die Jury auch noch an das Unternehmen „KADOMO“ aus Berlin-Marzahn/Hellersdorf, wo das Team behindertengerechte Umbauten oder Umrüstungen an den Autos vornimmt.

Inklusion kann oft sehr einfach sein und dennoch manchmal schwieriger als gedacht. Die 30 Bewerber des Jahrgangspreises 2017 haben gezeigt, dass sie auf den richtigen Weg sind. „Wir hoffen auf das Jahr 2018, dass sich noch mehr bewerben werden“, so abschließend  die Erwartung von LAGeSo-Präsident Franz Allert.

BU: LAGeSo-Präsident Franz Allert (links), Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Die Linke) bei der Preisübergabe an GALERIA-Kaufhof-Geschäftsführer Rainhard Schöwe (rechts), Foto: Uwe Gieche.