Berliner Ehrung für Tötungsphilosophen Peter Singer absagen!

von: Berliner Behindertenzeitung

xAnlässlich der Ankündigung einer öffentlichen Ehrung des umstrittenen Philosophen Peter Singer fordern Verbände, so auch der Berliner Behindertenverband e.V., den Auftritt abzusagen. Nunmehr bezieht auch der Bundestagsabgeordnete Hubert Hüppe (CDU) Position:

Die Berliner Urania ist aufgefordert, eine für den 26. Mai angekündigte Preisverleihung an den australischen Tötungsphilosophen Peter Singer abzusagen.

Der umstrittene Philosoph Peter Singer ist mit Thesen aufgefallen, die man nicht
anders als menschenfeindlich einordnen kann. Er plädiert dafür, dass unter
bestimmten Bedingungen Eltern schwerstgeschädigte Neugeborene töten lassen dürfen. Singer hat vorgeschlagen, eine Phase von 28 Tagen nach der Geburt
festzusetzen, nach der das Lebensrecht erst in Kraft tritt. Singer hat die Auffassung vertreten, dass wir gegenüber Menschen, die ihrer selbst nicht bewusst sind, nicht zur Lebenserhaltung verpflichtet sind.

Jetzt soll er für seinen Einsatz für Tierrechte geehrt werden. Dabei ist Singer
aber nicht einmal ein Freund aller Tiere. Die konsequente Anwendung seiner Thesen
bedeutet, dass nur solche Tiere Rechte haben können, die sich ihrer selbst
bewusst sind, während junge Tiere ohne Selbstbewusstsein getötet werden dürfen
– genauso wie ein noch nicht interessenfähiges Menschen-Baby.

Die Laudatio auf Peter Singer hält der Sprecher der Giordano-Bruno-Stiftung, die
Peter Singer für sein Engagement für Tierrechte bereits 2011 ihren Ethik-Preis
verliehen hatte. Es ist offensichtlich kein Zufall, dass die
Giordano-Bruno-Stiftung aktuell eine Kampagne für Sterbehilfe betreibt.

Dass es eine Abfolge von „Denken – Schreiben – Töten“ geben kann, zeigt
ein historisches Beispiel. 1920 war von Binding und Hoche “Die Freigabe der
Vernichtung lebensunwerten Lebens – Ihr Maß und ihre Form” erschienen. In
Hoches Freiburger Vorlesungen saß auch Werner Heyde, der ab 1939 die
Patientenmorde der “Aktion T4″ organisierte. Hoches Gedankengut war offenbar
auf fruchtbaren Boden gefallen.

Die Menschen, deren Tötung Singer rechtfertigt, sind nicht in der Lage, ihm
selbst zu widersprechen. Jemandem, der bereit ist akademisch darüber zu
diskutieren, welche Menschen unter welchen Voraussetzungen getötet werden
dürfen, Raum zu bieten, ist für mich inakzeptabel.

Die Preisverleihung an Peter Singer trägt dazu bei, ein pseudo-ethisches
Gedankengut wieder salonfähig zu machen, das nach den Gräueltaten der
Nationalsozialisten an Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen
nie wieder aufkeimen sollte. Die Berliner Urania wäre daher gut beraten, diese
Veranstaltung in ihren Räumlichkeiten nicht stattfinden zu lassen.

Das Aktionsbündnis “Kein Forum für Peter Singer” ruft zu einer Kundgebung am 26. Mai auf.

Am 26.5.2015 soll Singer in der Berliner „Urania“ den „Peter-Singer-Preis“ für seinen Beitrag zur „Tierleidminderung“ erhalten. Bereits 2011 wurde er in Frankfurt am Main für sein Engagement für Tierrechte ausgezeichnet. Bei Auftritten Peter Singers kam es bislang immer wieder zu Protesten von behinderten Menschen und der Behindertenbewegung.

In seinen Schriften unterscheidet Singer zwischen „wertem“ und „unwertem“ Leben. Aus seiner Sicht setzt vollwertiges Leben Bewusstsein und Selbsterkenntnis voraus. Daher spricht er Neugeborenen und hirngeschädigten Menschen das Recht auf Leben ab und plädiert offen für aktive Sterbehilfe bei behinderten Neugeborenen, Komapatienten und anderen schwer hirngeschädigten Menschen.

Erst im April hatte Singer in einem US-Radio-Interview gefordert, behinderten Säuglingen Leistungen des öffentlichen Gesundheitssystems zu entziehen.

Kundgebung „Kein Forum für Peter Singer“
Dienstag, den 26. Mai 2015 ab 17 Uhr
Kleiststraße, An der Urania

 

Das Plakat zur Kundgebung zum Download