Die Gewinner stehen fest

Berliner Inklusionspreis 2015 verliehen

von: Berliner Behindertenzeitung

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einer der Gewinner: Das Team des Amitola Familiencafé (Foto: Amitola).

Jährlich lobt die Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales und das Landesamt für Gesundheit einen sogenannten Inklusionspreis aus. Damit sollen Firmen ausgezeichnet und gewürdigt werden, die ganz bewusst schwerbehinderte Menschen beschäftigen und somit Inklusion vorleben. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Überreicht wurden die Preise durch den Sozialsenator Czaja (CDU) im Berliner Abgeordnetenhaus.

Dieses Jahr wurden gleich vier Unternehmen ausgezeichnet. In der Kategorie „Großunternehmen“ geht die Auszeichnung an den landeseigenen Betrieb Kindergärten NordOst. In der Kategorie „Mittelständische Unternehmen“ wurde der Spirituosenhersteller Schilkin ausgezeichnet. In der Kategorie „Kleinunternehmen“ wurde das Amitola Familiencafé mit der Auszeichnung bedacht. Zudem wurde dieses Jahr der CK-Dental-Zahntechnik Meisterbetrieb (Berlin-Pankow) mit einem Sonderpreis geehrt.
Welches Engagement die Firmen aufbringen, zeigen folgende Fakten exemplarisch auf: Bereits in den 80er Jahren, als Inklusion noch ein Fremdwort war, fing der Spirituosenhersteller Schilkin an, schwerbehinderte Mitarbeiter einzustellen. „Mit großem Erfolg, denn sechs behinderte Mitarbeiter sind seither bei der Firma angestellt“, so Frau Jahns von Schilkin.

Beachtliche Quote

Dass dieses Jahr zu Recht zusätzlich ein Sonderpreis an die Firma CK-Dental-Zahntechnik verliehen wurde, zeigt ein Blick hinter die Kulissen des erst 2012 gegründeten Zahntechnikerbetriebs: Eher zufällig wurde als erste Angestellte eine behinderte Mitarbeiterin verpflichtet. Es folgten weitere Einstellungen. Hierbei setzten sich immer wieder behinderte Bewerber durch. „Nicht zuletzt wegen der guten Erfahrungen, die mit der ersten Angestellten gesammelt wurden. Mittlerweile haben wir acht fest angestellte Mitarbeiter, wovon vier Personen behindert sind. Eine einmalige Quote“, freut sich Sylvia Kazmierczak, von CK-Dental-Zahntechnik.

Weitere Anstrengungen notwendig

Die Preisverleihung darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass noch weitere Anstrengungen im Bereich Inklusion notwendig sind. Frau Kazmierczak nennt im Gespräch mit der Berliner Behindertenzeitung einen wichtigen Punkt, der auf ihren Erfahrungen beruht: „Das Schwierigste war nicht die Integration der behinderten Mitarbeiter, sondern das Durchsetzen der Förderanträge. Man muss jedem Antrag hinterherrennen.“
Der Berliner Inklusionspreis wird seit 2003 vergeben. Bisherige Preisträger waren unter anderem die GASAG, Berliner Wasserbetriebe oder die Deutsche Rentenversicherung.