Die heilsame Wirkung von Petersilie

von: Von Antje Szardning

© Birgit Reitz-Hofmann - FotoliaPetersilie ist ein wahrer Nährstoffcocktail

 

Petersilie zählt zu den beliebtesten Kräutern bzw. Gemüsen in der Küche. Sie gehört zu den Wurzelgemüsen.  Es werden zwar in der Regel die Blätter verwendet; nur bei der Unterart Wurzelpetersilie die Wurzel – dennoch wird sie, wie auch Karotten oder Ingwer, dem Wurzelgemüse zugeordnet.
Sie stammt aus dem Mittelmeergebiet; inzwischen ist sie aber überall in den Gärten Europas zu finden – wenn sie nicht sogar wild wächst. Auch den arabischen, russischen, indischen und nordamerikanischen Raum hat sie heute ‚erobert‘.
Da Petersilie sehr reich an Nährstoffen ist, dient sie längst nicht nur zur Dekoration. Im Gegenteil – oft ist sie gesünder als das Gericht, das sie dekorieren soll.
Die Pflanze ist zweijährig und gehört der Familie der Doldenblütler (wie die Karotte oder der Fenchel) an.
Die Blätter sind zwei- bis dreifach gefiedert, wechselständig und  von dunkelgrüner Farbe. Sie können je nach Sorte kraus oder glatt sein. Petersilie entwickelt auch Samen; sie sind in den Dolden zu finden.
Die oben erwähnte Wurzelpetersilie ist ein wichtiger Bestandteil von Suppengrün. Bei ihr ist die Wurzel als besonders großes Speicherorgan ausgebildet. Sie sind gewaschen und unter 2°C Lagerung bis zu 3 Wochen haltbar.

Inhaltsstoffe und Gesundheitswert

 

Die Pflanze gleicht einem einzigen „Nährstoffcocktail“ mit viel Vitamin A, B1 bis B6, C, K, Folsäure und Beta Karotin (Vorstufe von Vitamin A); aber auch mit Mineralstoffen und Spurenelementen wie Calcium, Magnesium, Phosphor, Eisen, Mangan, Kalium und Schwefel. Die Nährstoffe sind vom Körper auch leicht verwertbar.
Der Petersilie werden starke heilende Eigenschaften zugeschrieben. Dazu benutzt man neben der ganzen Pflanze in der Regel die getrockneten Samen, Blätter oder die Wurzel und stellt daraus Tee und Tinkturen her.
In erster Linie regt Petersilie den Verdauungsvorgang sowie Nieren und Blase an. Sie wirkt also gut gegen  Appetitlosigkeit und fördert die Harnausscheidung.
Aufgrund ihres Kaliumgehaltes, der den Wasserhaushalt beeinflusst, wirkt sie ‚entwässernd, entschlackend und entgiftend’  für den Darm (s. Zeitung 6/2012 – „…Entschlackung“).

Vorsicht bei Nierenfunktionsstörungen

Oft ist Petersilie bei Nieren- und Blasenbeschwerden als „natürliches Medikament“ besser als synthetisches, da z.B. keine Verstopfung auftritt. Manchmal helfen natürlich leider nur synthetische Medikamente. Bei schweren Nierenfunktionsstörungen sollte auch nicht unbedingt Petersilie genossen werden, da eine kaliumarme Kost empfohlen wird.
Gemeinsam mit viel Wasser oder Kräutertee verwendet man sie außerdem gern, um den Körper z.B. bei Blaseninfektionen „durchzuspülen“ und beugt somit gleichzeitig Nieren – und Blasensteinen vor.
Aufgrund ihres hohen Vitamin-C-Gehaltes wirkt Petersilie positiv auf die körpereigenen Abwehrkräfte, verhindert „Frühjahrsmüdigkeit“ und Erschöpfung. Ihre belebenden Eigenschaften werden bei Depressionen ausgenutzt; aber auch beim „Kater“.
Das Kauen von Petersilie verhindert Mundgeruch (z.B. nach Genuss von Knoblauch). Die schleimlösenden Tinkturen können aufgetragen werden, um Entzündungen zu lindern. Zum Beispiel bei Ohrenschmerzen und Insektenstichen.

Ihre Verwendung

Alle Pflanzenteile lassen sich gut als Lebensmittel, Gewürzkraut oder Medizin einsetzen. Zum Würzen werden hauptsächlich die Blätter verwendet – meist roh oder nur kurz erhitzt.
Benutzt man dagegen die Wurzel, kann diese ruhig mitgekocht werden.
Im außereuropäischen Raum, besonders in arabischen Ländern wie Libanon, ist die Petersilie Hauptzutat (z.B. im Petersiliensalat), gemeinsam mit Couscous (ähnlich unserem Weizengrieß) oder Bulgur (ähnlich den Graupen).
Wurzelpetersilie eignet sich gut zur Bereitung von Rohkostsalaten und warmen Gemüsezubereitungen (ähnlich dem Sellerie).
Eine spezielle  Gewürzzubereitung stellt Petersilienöl dar. Es wird nicht aus den Blättern, sondern aus den reifen, getrockneten und zerkleinerten Samen hergestellt.

Literatur u.a.:
– Der Brockhaus Ernährung. Hrsg. F.A. Brockhaus GmbH. Mannheim-Leipzig. 2001
– www.zentrum-der-gesundheit.de / www.heilkraeuter.de / www.chefkoch.de

Empfehlung: Rezept für einen orientalischen Petersiliensalat mit Couscous

Mengenangaben für 2 Portionen:
– 100 g Couscous  in 100 ml gesalzenem Wasser mit etwas Olivenöl quellen lassen;
–  Petersilenblätter (1 großes Bund)  hacken; 300 g mittelgroße Tomaten und 200 g Gurke würfeln;
– Couscous mit Petersilie, Tomaten und Gurken mischen; Zitronensaft dazugeben; mit Salz und Pfeffer würzen; Frühlingszwiebeln über den Salat streuen.