Im Berliner Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark sind am Sonntag die 36. Internationalen Deutschen Meisterschaften in der Leichtathletik der Behinderten zu Ende gegangen. An drei Wettkampftagen waren 562 Athletinnen und Athleten aus 34 Nationen am Start, es fielen insgesamt 216 Entscheidungen. Mit dabei waren auch weltbekannte Paralympicsstars wie Stef Reid (Großbritannien), Marlou van Rhijn (Niederlande) und Markus Rehm (Deutschland).
Im Mittelpunkt des Interesses stand am finalen Wettkampftag das 200m-Rennen der Männer in der Startklasse 44 (Verlust Unterschenkel). Der Paralympicssieger und ehemalige Weltrekordhalter über diese Strecke, Arnu Fourie aus Südafrika, traf wie schon über 100m auf seinen deutschen Herausforderer Felix Streng. In einem Fotofinish hatte Fourie die Nase vorn und gewann in 22,98s vor Streng (23,01s) und Nick Weihe vom PSC Berlin (25,10s).
Besonders zufrieden können die Athletinnen und Athleten des TSV Bayer 04 Leverkusen sein. Sie reisen mit drei Deutschen Rekorden im Gepäck zurück an den Rhein. Sprinterin Vanessa Low schob sich in der Startklasse 42 (Verlust Oberschenkel) mit ihren 15,96s über 100m auf Platz eins der ewigen Bestenliste. Irmgard Dorethy Bensusan verbesserte gleich zwei deutsche Rekorde über 200m (27,39s) und 400m (1:04,98min) in der Startklasse 44 (Verlust Unterschenkel). Paralympicssieger Markus Rehm verfehlte zudem im Weitsprung seinen eigenen Weltrekord von 7,95m um nur sieben Zentimeter (7,88m).
IDM-Veranstalter Klass Brose vom Behinderten-Sportverband Berlin: „Glückliche Athleten, zufriedene Zuschauer und ein Fotofinish zum Schluss bei den 200m-Sprintern – mehr geht nicht. Unterm Strich ist alles gut gelaufen und ich freue mich schon auf die nächsten IDM im kommenden Jahr.”
Organisationschef Dr. Ralf Otto: „Leider hat Petrus nicht ganz mitgespielt. Es war zum Teil böig und regnerisch, das hat natürlich Top-Zeiten und internationale Rekorde verhindert. Trotzdem waren die sportlichen Leistungen deutlich besser als das Wetter vermuten ließ und viele internationale deutsche Meistertitel wurden von deutschen Athleten gewonnen. Zum Glück hat sich auch keine Sportlerin, kein Sportler ernsthaft verletzt, das ist das Wichtigste.”