Es ist Dienstagnachmittag, ich bin in einer Sporthalle im Prenzlauer Berg. Einmal in der Woche, treffen sich hier die Rollikids vom Sportverein Pfeffersport. Hier können sie sich austoben, spielen oder Rollstuhlfahren üben. Die beiden Übungsleiter Yvonne und Christoph managen das Ganze. Bevor aber gespielt wird, stellen sich alle im Kreis auf, fassen sich an die Hände und begrüßen die Kinder, die zum ersten Mal dabei sind. Dann kann das Aufwärmspiel beginnen. Bei Musik jagen die Kids übers Feld und versuchen einander zu fangen. „Das machen wir, um alle etwas runter zu bringen“, sagt Christoph. Er sitzt auch im Rollstuhl und ist Übungsleiter. Wenn er nicht gerade Mobi-Kurse in einer Schule gibt oder bei den Rollikids ist, trainiert er die Rollstuhlbasketballer vom Verein. Mit an seiner Seite ist Yvonne, sie ist auch Übungsleiterin und gibt verschiedene Kurse meist mit Kindern. Zusammen bändigen sie die Kinder im Alter zwischen 5 und 17 Jahren mit sehr unterschiedlichen Einschränkungen. Einige mit Elektrorollstuhl andere können den Rolli aus eigener Kraft ein wenig antreiben. Das verlangt viel Einfühlungsvermögen von den Trainern.
Das Training kann beginnen
Nach einer halben Stunde gibt es eine kleine Trink- und Toilettenpause, bevor dann die Vorbereitungen für den Wheel Soccer-Cup beginnen können. Wheel Soccer ist ein Rollstuhlsport bei dem zwei Mannschaften gegeneinander antreten, um einen kniehohen Gummiball im gegnerischen Tor zu versenken. Der Pezzi-Ball kann mit den Händen geschlagen oder dem Rollstuhl angestoßen werden. Die wenigen, einfachen Regeln ermöglichen es Kindern und Jugendlichen mit den unterschiedlichsten Einschränkungen mitzuspielen – denn der Spaß steht im Vordergrund. Und das sieht man auch den Kiddis an. Sie haben mittlerweile zwei Mannschaften gebildet und Tore aufgestellt und kämpfen um den Ball. Versuchen ihn am Gegner vorbei im Tor zu versenken ohne dabei am eigenen Rollstuhl hängen zu bleiben. Einer von ihnen ist Konstantin Lukas. Er ist 17 Jahre alt und spielt bereits seit 10 Jahren bei den Rollikids. Er kommt gerade aus der Schule, geht in die 10. Klasse und hofft in der Schule noch bleiben zu können, um sich auf einen Beruf vorbereiten zu können. „Er will was mit Computern machen“, sagt er. Aber momentan gilt seine ganze Aufmerksamkeit dem großen Gummiball. Denn im August wird er mit seiner Mannschaft beim Wheel Soccer Cup antreten.
Der Bundesweite Wheel Soccer Cup
Seit drei Jahren findet in Berlin der bundesweite Wheel Soccer Cup statt. Er ist eingebettet in das Pankowfestival, einem Sport- und Stadtteilfestival, das einmal im Jahr vom Bezirk Pankow, dem SV-Pfefferwerk e.V. und dem Deutschen Rollstuhl-Sportverband organisiert wird. Das Turnier wird in diesem Jahr am 30. und 31. August in der Max-Schmeeling-Halle am Falkplatz stattfinden.

