
Bezirksbürgermeister Dr. Christian Hanke (rechts) und Matthias Köhne (links) und Dominik Peter (mitte).
Alljährlich veranstaltet der Berliner Behindertenverband e.V. (BBV) im November eine Informations- und Diskussionsveranstaltung. Dieses Mal waren die Bezirksbürgermeister Dr. Christian Hanke (Berlin-Mitte) und Matthias Köhne (Berlin-Pankow) der Einladung gefolgt.
Die Wahl, diese Bezirksbürgermeister einzuladen hatte diverse Gründe wie Dominik Peter, Vorsitzender des Berliner Behindertenverbandes, zur Einführung des Abends erläuterte. „In Berlin-Mitte besitzt der Berliner Behindertenverband seine aktivste Bezirksgruppe. Der Bezirk Pankow stellt hingegen die größte Mitgliederzahl im Berliner Behindertenverband“, so Peter. Somit war klar, welche Bezirksbürgermeister an diesem Abend Rede und Antwort stehen sollten.
Im gutgefüllten BVV-Saal des Bezirks Mitte, in dem das diesjährige Forum stattfand, waren die brennendsten Themen vor allem die Wohnungssituation bzw. die Wohnungsmisere – Stichwort „bezahlbarer barrierefreier Wohnraum“ – und der Themenkomplex barrierefreies Bauen.
Erstmalig hatte die Berliner Behindertenzeitung (BBZ) auch im Vorfeld der Veranstaltung auf ihrer Internetseite seine Leser aufgefordert, ihre Fragen schriftlich einzureichen. Davon hatten Leser regen Gebrauch gemacht.

Auf der Veranstaltung informierte sich auch Dr. Ilja Seifert, Bundesvorsitzender des Allgemeinen Behindertenverband in Deutschland e.V. (ABiD).
Eine der eingereichten Fragen forderte die Bezirskbürgermeister auf, darzulegen, wie die Beschäftigtenquote in den Verwaltungen und den Bezirksämtern ist. Schließlich sieht die Arbeitsmarktsituation für behinderte Arbeitssuchende eher bescheiden aus. Matthias Köhne konnte hier auf besondere Erfolge in Pankow verweisen. Eigentlich forderte die gesetzliche Quote nur einen Anteil an schwerbehinderten Angestellten von fünf Prozent. Der Bezirk Pankow erreiche aber über zehn Prozent, gab Köhne bekannt. „Dies sei zwar ein Erfolg“, so Köhne, „aber noch nicht ausreichend“. Schließlich sind viele behinderte Angestellte einfach nur älter geworden und haben nunmehr einen Behinderungsgrad. Weshalb Köhne auch Projekte wie jenes der BBZ wichtig findet. Das BBZ-Projekt sieht vor, Stellenausschreibungen des Bezirks Pankow kostenlos auf seiner Internetseite zu veröffentlichen. Damit sollen gezielt behinderte Arbeitssuchende angesprochen werden.
Einfluss geltend machen
Abschließend forderte der Vorsitzende des Berliner Behindertenverbandes beide Bezirksbürgermeister auf, ihren Einfluss bei der anstehenden Novellierung der Berliner Bauordnung innerhalb der SPD zu nutzen. „Die Politik stehe schließlich vor einer wichtigen Weichenstellung und es gehe grundsätzlich um einen Fortschritt oder einen Rückschritt in punkto barrierefreies Bauen“, so Dominik Peter.