Die Bildungsgewerkschaft GEW begrüßt die Eckpunkte des Kultusministers zur Umsetzung der Inklusion in Baden-Württemberg als wichtige Grundlage. „Es ist gut, dass das unzureichende Inklusionskonzept von CDU und FDP aus dem Jahr 2010 jetzt vom Tisch ist. Wir sind aber in den Schulen weiter am Anfang eines langen Weges. Allen muss klar sein, dass es Inklusion nicht zum Nulltarif geben kann. Die Regierungsfraktionen stehen jetzt in der Pflicht, ihren Kultusminister nicht im Regen stehen zu lassen und dauerhaft die notwendigen neuen Stellen für den gemeinsamen Unterricht zu finanzieren. Nur so kann Akzeptanz für inklusive Bildungsangebote bei allen Beteiligten geschaffen werden.
Auch die Schulträger müssen schnell die notwendigen Maßnahmen ergreifen. Wenn Inklusion im 21. Jahrhundert schon am Bau einer Rampe scheitert, wäre das ein Armutszeugnis für die Kommunen im wohlhabenden Baden-Württemberg“, sagte am Dienstag (29.07.) in Stuttgart Doro Moritz, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW).
Die GEW setzt sich für Überbrückungsregelungen und Zwischenschritte ein, mit denen auf den aktuellen Bedarf schnell, flexibel und wirksam reagiert werden kann. „Ab dem kommenden Schuljahr müssen die personellen und sächlichen Mittel den Schüler/innen mit sonderpädagogischem Bildungsanspruch an die Schulen folgen, an denen sie inklusiv unterrichtet und gefördert werden. Sie müssen dort endlich zum Klassenteiler zählen. Für die Arbeit an den Schulen und die Gestaltung der inklusiven Modelle brauchen die Schulen und die Schulverwaltung zusätzliche Lehrerstellen“, sagte Moritz.
Die Bildungsgewerkschaft, in der im Südwesten auch fast 6.000 Sonderpädagog/innen organisiert sind, begrüßt den angekündigten Ausbau der Lehrerfortbildung für Lehrkräfte alle Schularten. „Derzeit sollten für die Arbeit in inklusiven Modellen Lehrkräfte gewonnen werden, die diese Aufgaben freiwillig übernehmen und die mit Inklusion beauftragten Lehrkräfte der Sonderschulen und die der allgemeinen Schulen brauchen mehr Zeit für ihre Entwicklungsarbeit und den erhöhten Aufwand, damit gute Inklusion gelingen kann“, sagte Moritz.
Zur Sonderseite über Inklusion: https://www.gew-bw.de/Sonderseite_Inklusion.html
