Flüchtlingspolitik ist in Berlin ein aktuelles Thema. Doch wie werden Flüchtlinge mit und ohne Behinderung in die Gemeinwesenarbeit in den Berliner Nachbarschaftshäusern und Stadtteilzentren integriert?
Im September 2014 saßen die Teams von Inklusion konkret und dem Berliner Zentrum für Selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen e.V. (BZSL) zusammen, um oben genannte Fragestellung zu diskutieren.
Einige beispielhafte Antworten aus den Nachbarschaftseinrichtungen
Es gibt im Stadtteilzentrum Pankow den Verein Wissensturm e.V., der russische Bildungsangebote durchführt.
Im Nachbarschaftsheim Schöneberg e. V. wird eine Kooperation mit Al Nadi (Anlauf- und Beratungsstelle für arabische Frauen) gepflegt.
In der Ufafabrik e. V. werden aktuell vier Integrationslotsinnen beschäftigt, jeweils zwei arabisch- und zwei russischsprachige. Von diesen vier Lotsinnen arbeiten zwei ausschließlich mit den Menschen in den Flüchtlingsunterkünften und Übergangswohnheimen im Bezirk Tempelhof-Schöneberg. Alle vier Lotsinnen sind hauptamtlich beim Träger beschäftigt.
Im Stadtteilzentrum Marzahn-NordWest werden einzelne Angebote auch auf Russisch beworben (musikalisch/gesellige und Tanzveranstaltungen, Schuldnerberatung und Beratung zu ALG II).
Außerdem gibt hier ein Projekt namens Kulturdolmetscher (Träger: Reistrommel e.V./Vision e.V.). Die Mitwirkenden haben Migrationshintergrund und wirken ähnlich wie die Stadtteilmütter in anderen Projekten. Sie sind fremdsprachlich aktiv mit Russisch, Vietnamesisch und Polnisch. Alle Angebote, die im Erdgeschoss des Nachbarschafts- und Familienzentrums Marzahn-NordWest stattfinden, sind für Flüchtlinge mit körperlichen Behinderungen zugänglich und nutzbar (Beratungen, Infoveranstaltungen, kulturelle Veranstaltungen, Hobbythek, Spieleclub, gesellige und sportliche Aktivitäten im Nachbarschaftsgarten). Im 1. und 2. OG sind die PC- Lernwerkstatt, ein Gruppenraum und Sporträume auch für Menschen mit anderen Behinderungen nutzbar.
Das Stadtteilzentrum Pankow arbeitet mit dem Flüchtlingsheim in der Mühlenstraße zusammen. In diesem Rahmen hat sich im STZ ein Unterstützerkreis getroffen, bestehend aus Menschen, die sich ehrenamtlich in dem Flüchtlingsheim engagieren wollen. Dieser Kreis hatte verschiedene Unter-AGs z.B. „Interkulturelles Einleben“. Der Unterstützerkreis hat sich im Frühjahr mit der Initiative „Solidarität mit Flüchtlingen“ zusammengeschlossen und heißt jetzt „Pankow hilft“. Dieser Kreis trifft sich jetzt an verschiedenen Orten in Pankow.
Der Moabiter Ratschlag berichtet: Es gibt Kiezmütter im Kiez, die bereits in den Notunterkünften des Bezirks unterstützen. Die Fähigkeit zur Betreuung von Flüchtlingen mit Behinderung ist daher individuell und hängt auch von Art und Grad der Behinderung ab.
Über Mitarbeit und Besuch von Flüchtlingen mit und ohne Behinderung freuen sich:
KOMPASS „Haus im Stadtteil“
Kummerower Ring 42
Tel. 030 − 56 49 74 01
muehle@klub74.de
Nachbarschaftsheim Neukölln e.V.
Schierker Str. 53
Tel. 030 – 6875096
b.heeb@nbh-neukoelln.de
Stadtteilzentrum Pankow
Bürgerhaus e.V.
Schönholzer Str. 10
Tel. 030 – 499 87 09 -02
Ira.Freigang@buergerhaus-ev.de
Stadtteilzentrum Marzahn-NordWest
Rosenbecker Straße 25/27
Tel. 030 – 934 926 57
jochen.kramer@gmbh-kiekin.de
Nachbarschaftsheim Schöneberg e. V.
Holsteinische Str. 30
Tel. 030 – 85 99 51 17
goekcen.demiragli@nbhs.de
Nachbarschafts-u. Selbsthilfezentrum i.d. ufafabrik e.V.
Viktoriastr. 13
Tel. 030 – 75 50 31 72
aysel.meral@nusz.de
Moabiter Ratschlag e. V.
Stadtschloss Moabit – Nachbarschaftshaus
Rostocker Str. 32
Tel. 030 – 39081217
aninka.ebert@moabiter-ratschlag.de
