Beim Bundeswettbewerb der Schulen Jugend trainiert für Paralympics im Schuljahr 2013/14 hat die Mannschaft der Marianne Buggenhagen Schule in Berlin Pankow den zweiten Platz belegt. Die Berliner unterlagen der Mannschaft von der Stephen Hawking Schule aus Baden Württemberg mit 23:13 Punkten.
Bereits in der Vorrunde trafen beiden Mannschaften aufeinander und trennten sich unentschieden mit 10:10 Punkten. So erwarteten die 2500 Zuschauer in der Max Schmeling Halle ein spannendes Finale, dass einem paralympischen Finale würdig gewesen wäre. Leider fanden die Berliner nicht in ihr Spiel, so dass sich die Mannschaft aus Neckargemünd (bei Heidelberg) zeitig in Führung ging und diese stetig ausbauen konnte. Am Ende konnten sich die Berliner aber über eine weitere Leistungssteigerung gegenüber dem vergangenen Jahr freuen und streben in nächsten Jahr wieder die Teilnahme an den Wettkämpfen an. Als prominente Namensgeberin der Schule war Marianne Buggenhagen, neunfache Goldmedailliengewinnerin bei den Paralympischen Sommerspielen auch in der Max-Schmeling-Halle und zeigte sich begeistert von den Leistungen der Schülerinnen und Schüler.
Der Bundeswettbewerb ist in Gefahr
Bereits im Vorfeld des Bundeswettbewerbs hatten Meldungen bei Organisatoren und Sportfachverbänden für Entsetzen gesorgt. Die vom Bund geplante Reduzierung der Mittel für die Schulwettbewerbe „Jugend trainiert für Olympia“ (Kurzform JTFO) und „Jugend trainiert für Paralympics“ (JTFP) in Höhe von insgesamt 350.000 Euro ist eine potentielle Bedrohung. „Wenn wir nicht bis Mitte des Jahres die Gelder für die Finalaustragungen 2015 zusammenhaben, könnte dies das Aus des Wettbewerbs bedeuten,“ erklärte Baden-Württembergs Kultusminister Andreas Stoch nach der Sitzung des Kuratoriums der von ihm geleiteten Deutschen Schulsport-Stiftung in Berlin.
Seit 1969 gibt es den Schulsportwettbewerb in 17 Disziplinen, deren Finalwettkämpfe gemeinsam von Bund, Ländern und Sponsoren finanziert werden. Das der Bund sich bei der Finanzierung aus der Verantwortung stehlen will, stößt bei Politikern aller Fraktionen auf Kritik und Unverständnis. Der Berliner Senat will sich dafür einsetzen, dass der weltweit größte Schulsportwettbewerb mit seinen Bundesfinalveranstaltungen in Berlin erhalten bleibt und lehnt eine Zuständigkeitsdebatte bei der Finanzierung ab. In seinem Antrag heißt es „Wenn die Länder in ihrer Zuständigkeit für das Bundesfinale von JTFO und JTFP aufkommen müssen, werden Kostendiskussionen bei der Betreuung von Bundeskadern an den 41 Eliteschulen des Sports auf das Bundesministerium des Inneren zukommen, die sicher über den 700.000 € für JTFO und JTFP liegen werden.“
Seit 2012 inklusiv
Seit dem Vorjahr tragen die Behindertensportler ihre Endkämpfe gemeinsam mit den Nichtbehinderten aus. Aufgrund der Rücklagen aus dem Vorjahr sei die Austragung der Finals – auch der im Herbst – in 2014 nicht gefährdet. „Dann ist aber alles Geld aufgebraucht“, sagte Stoch. Der Kultusminister will die „Retourkutsche“ des Bundes für die mangelnde Beteiligung der Länder an der Finanzierung der Nationalen Anti-Doping-Agentur NADA nicht akzeptieren. „Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun“, meinte er. „Man darf solche Probleme nicht auf dem Rücken der Schüler austragen.“ Seit 2012 wird auf Beschluss des Vorstandes der Deutschen Schulsportstiftung der Wettbewerb JTFP in Anlehnung an den Schulsportwettbewerb Jugend trainiert für Olympia jährlich für Schulmannschaften aller 16 Bundesländer ausgeschrieben. Die Durchführung der Finalwettkämpfe von JTFP wird aus Mitteln der Deutschen Schulsportstiftung, Zuwendungen der Bundesländer, des DBS, der Sponsoren sowie einer Bundesförderung aus Sportfördermittel (BMI) finanziert.
——————————————————————————————————————————
Entschließung des Bundesrates zur Sicherung von „Jugend trainiert für Olympia“ und „Jugend trainiert für Paralympics“ Bundesrat fordert den Bund zu weiterer Finanzierung auf
Die Kürzung der finanziellen Unterstützung des Bundes für das Bundesfinale der sehr populären Wettbewerbe „Jugend trainiert für Olympia“ und „Jugend trainiert für Paralympics“ muss vom Tisch. Auf Initiative des Landes Berlin, der sich sechs Länder angeschlossen hatten, wurden die Bundesregierung und der Bundestag aufgefordert, ihre geplanten Kürzungen für das Bundesfinale rückgängig zu machen.
Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit: „Der von der Bundesregierung geplante Ausstieg aus der Finanzierung dieser einzigartigen Wettbewerbe für Schülerinnen und Schüler mit und ohne Behinderung ist ein falsches Signal zur falschen Zeit. Der drohende Finanzierungsausstieg würde bereits jetzt eine mögliche zukünftige Olympiabewerbung belasten.“

