Leitsätze für eine gesunde Ernährung und Prävention

Neue BBZ-Serie: Gesundheitsförderung und Prävention

von: Antje Szardning

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Foto: Fotolia – Norlito Gumapac.

 

Mit diesem Artikel beginnt eine neue Serie zum Themenbereich „Gesundheitsförderung und Prävention“. Es geht darum, wie Menschen mit ihrem Alltagsverhalten dazu beitragen können, Krankheiten zu vermeiden und ihre Gesundheit zu erhalten – in Kitas, im Arbeitsumfeld etc.
Alltagsverhalten bedeutet dabei Ernährung, Bewegung, Entspannung und Umgang mit Drogen. Thematisiert werden aber auch die Früherkennungsuntersuchungen. Aktuell ist dieses Thema über das neue ‚Präventionsgesetz‘ näher an der Öffentlichkeit. Mit diesem sollen zum einen die Kräfte und Möglichkeiten der verschiedenen Akteure im Gesundheitswesen gebündelt werden. Zum anderen sollen die Eigenverantwortung und die individuelle Gesundheitskompetenz gefördert werden. Zudem sollen z.B. im Wohnumfeld die Strukturen so verändert werden, dass sie zu mehr Gesundheit beitragen. „Vorbeugen ist besser als Heilen“ (s. auch www.immer-am-ball-beiben.de)

Grundregeln einer gesunden Ernährung

Allgemein gelten eigentlich die 10 Basis-Regeln, die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung aufgestellt worden sind. Gesunde Ernährung ist „vollwertig“, d.h. sie versorgt den Körper mit allem, was er braucht: ausreichend mit Energie, Eiweiß, Kohlenhydraten, Fettsäuren, Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen sowie Spurenelementen. Sie besteht aus überwiegend Milch, Milchprodukten sowie pflanzlichen Produkten möglichst geringer Verarbeitung. Nicht zu vergessen ist Wasser. (s. auch BBZ Nr. 11/2008, 2,7,8/2009)

1) Abwechslungsreich essen, besonders pflanzliche Lebensmittel.

2) Ausreichend Getreideprodukte sowie Kartoffeln. (Anmerkung: !?)

3) Mindestens 5 Portionen Obst und Gemüse am Tag, besonders Grünes, Gelbes und Rotes.

4) Täglich Milch und Milchprodukte; 2-3 mal wöchentlich Fleisch, Wurst, Geflügel und Eier; 1-2 mal pro Woche Fisch. (Anmerkung: Eiweiß).

5) Wenig Fett und fettreiche Lebensmittel (60-80 g/Tag), da Energiereichtum! Wenn, dann mehrfach ungesättigtes Fett (z.B. Pflanzenfett) mit 1/3 vom Gesamtfett – einfach ungesättigtes Fett auch mit 1/3 sowie höchstens 1/3 gesättigtes Fett (Fettstoffwechselstörungen). Fett enthält aber lebensnotwendige Vitamine (A,D,E,K).

6) Zuckerhaltige Produkte nur gelegentlich – Salz in Maßen (max. 6 g/Tag), würzen mit Kräutern und Gewürzen.

7) Ausreichend Wasser, d.h. mindestens 1,6 l /Tag in Form von möglichst zuckerarmen Getränken.

8) Schonende, fettarme und schmackhafte Zubereitung bei möglichst niedrigen Temperaturen – weitgehend unverpackte Zutaten.

9) Täglich 5 kleine Mahlzeiten sowie gesunde Zwischenmahlzeiten! Essen Sie langsam, kauen Sie gründlich und lassen Sie sich Zeit.

10) Achten Sie auf das Gewicht. Neben einer gesunden Ernährung sind Bewegung und sportliche Aktivität wichtig.

Spezielle Ernährung bei Menschen mit Behinderungen
Da sie oft unter Problemen des Verdauungssytems, Allergien u.a. Störungen des Stoffwechsels leiden, gelten die o.g. allgemeinen Ernährungsregeln teilweise nur sehr eingeschränkt.
So gibt es z.B. spezielle Ernährungsempfehlungen bei einem empfindlichen Magen-Darm-Trakt (leicht verdauliche Schonkost), bei Herz- Kreislauf-Erkrankungen sowie Rheumatischen Erkrankungen.
Interessierte können sich außerdem über Ernährungsempfehlungen bei Multipler Sklerose, Krebs, Osteoporose (calciumreiche Ernährung) und Übersäuerung – durch ein gestörtes Säure-Basen-Gleichgewicht – informieren. Bei letzterer Erkrankung gehen dem Körper verstärkt wichtige Mineralien verloren. Es kann dann zu Mangelerscheinungen bzw. neuen Erkrankungen z.B. im Magen-Darm Trakt kommen. Das sind vor allem Gastritis, Darmpilz, Verstopfung, Blähungen und  Gallenprobleme. Mangelerscheinungen in Muskeln und Gelenken sind oft Gicht, Muskelkater, Bandscheibenschäden, Osteoporose, Arthrosen und Rheuma. Es können aber auch z.B. Übergewicht, Heißhungerattacken und Zuckerkrankheit durch Störungen des Stoffwechsels auftreten. Spezielle Tipps für Rollstuhlbenutzer lassen sich finden: www.rollitraining.de.

Klassische Ernährungsfehler

Häufig wird zu energiereich (Zucker, Fett, Stärke, Alkohol), zu fett (besonders gesättites Fett), zu ballaststoffarm, zuviel tierisches Eiweiß, zuviel Kochsalz, zu cholesterinreich gegessen.
Wir nehmen zu wenig pflanzliche Lebensmittel und damit lebensnotwendige Vitamine sowie Mineralien und Spurenelemente (z.B. Eisen) zu uns – außerdem zu wenig Flüssigkeit.
Der Überschuss an Kalorien – z.B. durch Kuchen – wird ausgeglichen durch kalorienreduziertes „Light-Food“ mit künstlichen Süß- und Fettersatzstoffen; ein Mangel an frischem Obst und Gemüse durch Vitaminpillen.
Meist essen wir zu schnell, naschen und knabbern nebenbei, essen im Stehen und Gehen. So werden Übergewicht und Gesundheitsstörungen begünstigt.

Weitere Ernährungsempfehlungen

Verwenden Sie die notwendigen Mahlzeiten nicht ständig für bestimmte Anlässe z.B. Dienst- oder Freundesessen. Essen Sie möglichst an einem gedeckten Tisch. Das Abendbrot sollte nicht nach 19.00 Uhr (Verdauung wird von 17.00 Uhr bis 1.00 Uhr morgens immer träger und langsamer) und sparsam sein.