Mehr Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen auf dem ersten Arbeitsmarkt

von: Berliner Behindertenzeitung

kerstin_tack_printDeutschlandweit gibt es etwa 800 sogenannte 
Integrationsbetriebe. Sie gehören zum ersten 
Arbeitsmarkt und beschäftigen mehr als 22.000  
Mitarbeitende mit und ohne Behinderungen auf 
sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen. 
In den Belegschaften sind Menschen mit Behinderungen 
mit einem Anteil von 25 bis 50 Prozent vertreten. 
Den Ausbau der Integrationsbetriebe wollen die 
Koalitionsfraktionen jetzt mit 150 Millionen  
Euro fördern. Am morgigen Donnerstag, den 2. Juli, 
berät der Deutsche Bundestag einen entsprechenden 
Antrag in erster Lesung.*

„Um mehr Arbeitsplätze in Integrationsbetrieben zu 
schaffen, sollen in den Jahren 2015, 2016 und 2017 
jeweils 50 Millionen Euro aus dem Ausgleichsfonds 
zur Verfügung gestellt werden.
 
Für eine bessere Wettbewerbsfähigkeit soll es in Zukunft außerdem möglich sein, 
Integrationsbetriebe bei der Vergabe öffentlicher Aufträge bevorzugt zu 
berücksichtigen.

Der Antrag von SPD und Union sieht darüber hinaus vor, die Zielgruppe der  
Integrationsbetriebe um den Personenkreis langzeitarbeitsloser  
Schwerbehinderter zu erweitern, die betriebliche Gesundheitsförderung  
auszubauen und Weiterbildungsangebote zu verbessern. Um die Schwelle zum  
Übergang auf den ersten Arbeitsmarkt weiter zu senken, soll die  
wöchentliche Mindestarbeitszeit in Integrationsbetrieben von 15 auf zwölf  
Stunden herabgesetzt werden. So wird Beschäftigung möglich, die sich an den  
individuellen Fähigkeiten der Menschen orientiert.

Integrationsbetriebe sind eine gute Alternative zur Werkstatt für behinderte  
Menschen und ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum inklusiven Arbeitsmarkt im  
Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention. Mit dieser Initiative wird die  
Erfolgsgeschichte der Integrationsbetriebe fortgeschrieben und  
weiterentwickelt.“