Anlässlich des Frauentages wollte „Russkij Invalid“, die Zeitung des Moskauer Behindertenverbandes, ihrer März-Ausgabe ein „weibliches Gesicht“ geben. Und es viel der Redaktion nicht schwer, dass geeignete Gesicht zu finden.
Im September 2013 eröffnete in Moskau das Stadt-Theater unter der Leitung des Volksschauspielers Sergey Bezrukov die Theatersaison mit einem Schauspiel nach dem Drama „Puschkin“. Zum ersten Mal im Lande wurde das Schauspiel von Tyflokommentaren (im Deutschen sagt man dazu Audiodeskription bzw. akustische Bildbeschreibung) begleitet, der blinden Menschen hilft, sich im Saal wie vollwertige Zuschauer zu fühlen. Die Rolle der Tyflokommentatorin (auf Deutsch: Audiokommentatorin) übernahm die populäre Theater- und Filmschauspielerin Irina Bezrukova – die Ideengeberin und Organisatorin dieses so lange erwarteten Theaterdebüts.
So haben nun die Leute ohne Sehvermögen auch in Russland dank der Anstrengungen von Irina Bezrukova die Chance, für sich eine beeindruckende Kunstform zu erschließen – das Theater.
Lisa Z.: Irina, unlängst, am 15. Februar, wurde das Schauspiel „Puschkin“ mit einem Live-Kommentar für Blinde schon zum zweiten Mal im Stadt-Theater aufgeführt. Und ich verstehe, dass diese Sache nicht auf das Schauspiel beschränkt bleibt. Ihre Pläne, die akustische Bildbeschreibung für Blinde in die russische Theaterpraxis einzuführen, sind sehr ernsthaft. Sie sind diplomierte Audiokommentatorin, einer von fünf dieser Fachleute der höchsten Kategorie im Lande. Wie kamen Sie auf die Idee, diesen seltenen Beruf zu beherrschen?
Irina B.: Zum ersten Mal habe ich von Diana Gurtskaya von der Audiodeskription gehört. Sie veranstaltet schon viele Jahre das Festival „Weißer Stock“, an dem talentierte blinde Kinder teilnehmen. Sergey und ich hatten gerade den Film „Ein reales Märchen“ (Sergey Bezrukov spielte eine der Hauptrollen und trat als Filmproduzent auf – Anmerkung von Lisa) fertig gestellt und Diana kam mit dem Vorschlag, ihn für die Aufführung auf dem Festival zu adaptieren.
Uns allen ist ja bekannt, was Gebärdensprache ist – das ist für die Gehörlosen. Aber wie soll man eine Filmaufführung machen für die, die nicht sehen können? Am Anfang hatte ich überhaupt keine Vorstellung davon. Diana riet, Beispiele im Internet zu suchen. Und wir wurden auf der Website „Wikipedia“ im Abschnitt Tyflokommentieren (Audiodeskription) fündig: Der Film „Moskau glaubt den Tränen nicht“, den Natalya Kuzmina kommentierte, meine zukünftige Lehrerin.
In wenigen Worten: Audiokommentieren ist eine akustische Beschreibung dessen, was auf dem Bildschirm oder auf der Bühne passiert. Vorläufer waren die Kommentare von Fußball- und Hockeyspielen. Ich fand das dann sehr interessant zum ersten Mal zu beobachten, wie unser Film „Ein reales Märchen“ audiokommentiert wird. Der Film wurde im Haus des Kinos gezeigt. Danach gab es eine Pressekonferenz wo ich sagte, dass wenn es eine Möglichkeit gibt, dann werde ich diesen Beruf erlernen – er ist wirklich einzigartig. In Russland gab es insgesamt 16 solcher Fachleute, jetzt sind wir schon mit mir und drei weiteren meiner Kollegen zusammen 20.
Als mich das Institut „REAKOMP“ anrief und mir einen Audiokommentatorkurs anbot, habe ich alle meine weiteren Pläne abgesagt und bin etwas mehr als zwei Monate täglich zum Unterricht gegangen. Es schien, dass mir als Schauspielerin, die sich viel mit Synchronisation beschäftigt, alles bekannt und verständlich sein müsste. Nichts dergleichen! Ich hatte gar keine Vorstellung, worauf ich gestoßen bin.
Vor allem müssen die zukünftigen Audiokommentatoren einen psychologischen Test absolvieren. Der Audiokommentator muss über bestimmte Fähigkeiten verfügen, zum Beispiel Reaktionsschnelligkeit. Nach den Genregesetzen füllen wir selbst die Pausen, das heißt, wir erklären etwas in dem Moment, da die Schauspieler nicht sprechen.
Lisa Z.: Und wenn Sie sehr viel sprechen?
Irina B.: Dann muss man augenblicklich das Geschehen auf der Leinwand erfassen und das wichtigste erklären. Wie zum Beispiel in 30 Sekunden, ohne sich zu verhaspeln, das Logo des Kinostudios „Mosfilm“ oder von „Warner Brothers“ zu beschreiben. Und hier noch ein typischer Fehler des Amateurkommentators – mit Blick auf den Bildschirm spricht er „das Tageslicht brennt an“. Wer nicht sehen kann, der könnte denken, dass ein Brand ausgebrochen ist.
Insgesamt gibt es unglaublich viele Feinheiten und Nuancen, die dem Sehenden nicht immer auffallen. Deshalb muss man jeden Audiokommentar unbedingt ausprobieren – mit Hilfe von Blinden. Und wir hatten auch solche Lehrer, vor allem war es der Konzeptionserschaffer des Audiokommentierens in Russland, Sergey Wanshin – unser Hauptguru.
Lisa Z.: Ihre Lehre war vor allem auf das Audiokommentieren von Filmen und Fernsehprojekten ausgerichtet. Aber in der Praxis haben Sie im Theater damit begonnen, womit es natürlich eine eigene Bewandtnis hat. Hat das Unbekannte Angst gemacht?
Irina B.: Eher bemühte ich mich, ihm Angst einzuflößen (Sie lacht). Wissen Sie, mit welcher kämpferischen Einstellung ich zum Unterricht ging? Ha! Ich bat die Lehrer sofort, an meine Kollegen und mich die allerhärtesten Forderungen zu stellen. Und als sie fragten, wer bereit sei, habe ich immer den Finger hochgestreckt. Die Lehrer fanden das schon lustig: „Irina, reicht es immer noch nicht? Sie sind immer unter den Ersten!“
Wie soll es auch anders gehen? Ich musste Vorbild sein, die Kollegen mitziehen. In einer der ersten Unterrichtsstunden fragte ich: wie steht es denn um die Audiosprache im Theater? Und ehrlich gesagt, war ich doch betroffen davon, dass es weder in der Sowjetunion, noch in Russland solche Erfahrungen gab. Mein (blinder) Lehrer Sergey Nikolaevitsh geht mit seiner sehenden Frau ins Theater und während das Schauspiel abläuft, erklärt sie ihm was über ein spezielles Mikrophon, das Flüstermikrophon genannt wird. Das ist noch leiser, als ins Ohr flüstern, aber die umsitzenden Leute drehen sich trotzdem um…
Lisa Z.: Aber Russland hat doch vor kurzem die UNO-Behindertenrechtskonvention unterschrieben, nach der der Staat die Integration der Behinderten in die Gesellschaft unterstützen muss. Für Menschen mit eingeschränkten physischen Möglichkeiten ist das die einzige Möglichkeit, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Das bedeutet auch, dass man die Änderung des öffentlichen Bewusstseins anpacken muss.
Irina B.: Sergey und ich haben das diskutiert und beschlossen, dass wir es uns nicht erlauben können zu warten, bis die Staatsduma die entsprechenden Gesetze beschließt, sondern wir selbst im Geiste der Konvention aktiv werden müssen.
Und dann dachte ich ernsthaft darüber nach, wie ein solches Schauspiel in unserem Theater vorbereitet werden muss, einschließlich der Technikseite. Ich zog Erkundigungen ein. Ich rief eine Freundin an, die in England lebt. Sie fand heraus, dass in London 40 (!) Theater Stücke im Repertoire haben, zu denen Blinde gehen können. Und wie sich herausstellte, ist dafür überhaupt keine supertolle Technik notwendig. Es sind die gleichen Gerätschaften wie bei internationalen Konferenzen. Es werden ein Kopfhörer und ein kleines Empfangsgerät mit Lautstärkeregler ausgegeben. Und für den Audiokommentator benötigt man einen Platz mit guter Sicht auf die Bühne.
In unserem Theater haben wir hoch oben über dem Rang eine gläserne schallgeschützte Kabine gebaut – von da aus liegt die Bühne wie auf der Hand und gleichzeitig stört der Kommentator niemanden. Der Ton kommt über die Kopfhörer. In der Kabine ist ein Monitor aufgestellt, auf dem man beliebige Details des Geschehens auf der Bühne betrachten kann. Es gibt sogar eine kleine Klimaanlage, denn derselbige „Puschkin“ ist ein ziemlich langes Schauspiel und natürlich müssen die Arbeitsbedingungen für den Audiokommentator angenehm sein.
Eines muss angemerkt werden: Einen Teil der Mittel für den Erwerb und die Montage der Ausrüstungen hat uns die Regierung des Moskauer Gebiets und der Gouverneur Andrey Yuryevitsh Vorobyev bereitgestellt.
Lisa Z.: Wie viel Zeit nahm die Vorbereitung des Schauspiels in Anspruch?
Irina B.: Das ist eine ziemlich mühevolle Arbeit. Für eine Stunde Kommentar braucht man ca. einen Monat Vorbereitung. Und „Puschkin“ dauert ca. vier Stunden.
Bis zur Eröffnung der Saison blieb nicht viel Zeit. Es war klar, dass ich alleine das nicht schaffen werde. Und so haben meine Kolleginnen vom Theater und ich, die wir alle gemeinsam den Kurs besucht hatten, das Schauspiel in vier gleiche Teile aufgeteilt. Jede bereitete die Kommentare für ihren Abschnitt vor. Danach musste man das Material noch in einen einheitlichen Stil bringen: Der Kommentar ist schließlich ein schöpferischer Prozess, und jeder der der Kommentatoren hat seine eigene Erzählweise.
Je näher der Premierentag kam, desto mehr spürten wir unsere Aufregung: Sie haben recht, das Unbekannte macht einem Angst. Und wir hatten nicht mal was, womit wir unsere Arbeit vergleichen konnten. Insgesamt schlottern uns allen die Knie ganz fürchterlich. Und da sagte ich: Ihr braucht euch nicht aufregen, ich werde als erste kommentieren gehen.
Im September kamen dann zwanzig blinde Zuschauer zum Schauspiel – wir hatten sie aus einem Altersheim aus dem Moskauer Gebiet eingeladen. Ebenso erschienen unsere Lehrer und Diana Gurtskaya. Sie und ihr Mann Petr Kutsherenko verbrachten den ganzen Tag im Theater, sie waren auf der Pressekonferenz. Und als ich Diana nach dem Schauspiel sah, hatte sie rote Wangen. Sie schloss meine Hand in ihre und sagte mit zärtlicher Stimme: „Irotshka, Ihr habt so ein Ding gedreht, so was Herrliches…“ Und Petr ergänzte dann, dass seine Frau ihn zum ersten Mal nicht am Ärmel zog und ihn vom Bühnengeschehen mit ihren Fragen ablenkte. Obwohl es eine Menge dynamischer Szenen gab – Kämpfe, Ball, Schüsse, Möbel fielen um…
In diesem Jahr wurden die Eintrittskarten für das Schauspiel schon offen verkauft. Wir warben dafür im Radio der Allrussischen Behindertenorganisation und die Interessierten konnten sie erwerben. Heute können wir sechzig Sehbehinderte mit Spezialtechnik ausstatten. Für einen Saal mit 780 Sitzplätzen ist das nicht schlecht.
Ich weiß, dass unsere Freunde vom Fomenko-Theater Schauspiele aufführen, die für Hörbehinderte adaptiert wurden – eine laufende Schriftzeile mit den Dialogen der Schauspieler. Im Prinzip können wir auch so eine Zeile machen und noch mehr Leute mit besonderen Erfordernissen einladen. Aber ich möchte unterstreichen, dass wir nicht die Absicht haben, uns in ein Sondertheater zu verwandeln. Die Hauptidee ist doch gerade die, dass die Behinderten die Schauspiele zusammen mit den normalen Zuschauern besuchen, sich in die schöpferische Atmosphäre vertiefen. Wir bleiben ein Repertoiretheater und deshalb verkaufen wir Eintrittskarten und verteilen sie nicht.
Lisa Z.: Sie sagten, dass ungeachtet der Annahme der UNO-Konvention durch unser Land die Lösung der Integration in die Gesellschaft und die Sozialisierung der Menschen mit eingeschränkten physischen Möglichkeiten sich gegenwärtig noch im Keimzellenstadium befindet und erste Schritte in diese Richtung gemacht wurden. Andererseits gibt es solide ausländische Erfahrungen. Tauschen Sie sich mit ausländischen Kollegen aus?
Irina B.: Ja, bei ihnen kann man was lernen, und wir sind interessiert an solchen Treffen. Vor nicht allzu langer Zeit, Ende November, kam ein Audiokommentator vom deutschen Fernsehen nach Russland. Und daraus wurde eine lehrreiche Geschichte. Kurz bevor wir ihn treffen sollten erfuhr ich, dass man uns zur Auszeichnung vorgeschlagen hatte, mit dem Elena-Muchina-Nationalpreis, dessen Verleihungszeremonie das Internationale Paraolympische Komitee gemeinsam mit der Moskauer Regierung durchführt. Das Stadt-Theater siegte in der Kategorie „Innovationsdurchbruch“. Das war völlig unerwartet, und das wichtigste war, dass die Zeremonie zur gleichen Zeit stand fand, für die wir uns mit unserem Deutschen verabredet hatten.
Sergey Wanshin hat die Lage gerettet. Er war auch ein Nominierter bei dieser Zeremonie und ich bat ihn, die Auszeichnung für uns in Empfang zu nehmen und zu übermitteln, dass wir aus einem wichtigem Grunde nicht anwesend sein können – der Erfahrungsaustauch mit einem ausländischen Kollegen.
Den deutschen Gast löcherten wir natürlich den Bauch mit Fragen – zu Finanzierung, und zum Recht. Der Staat macht dort zweifelsohne nicht wenig. Für Blinde kommen in Deutschland über einhundert Filme pro Jahr heraus, und dabei wird der Audiokommentar für einen Film mit rund 5000 Euro bezahlt. Das sind für uns jenseitige Beträge! Dort kann man auch den Audiokommentar in direkter Übertragung eines Fußballspiels hören.
In Amerika ist die Herstellung von Videoerzeugnissen für Blinde schon Fließbandware. Unseren Lehrern war es gelungen, mit dem Trainer der Audiokommentatoren von Hollywood ins Gespräch zu kommen. Nach dessen Worten werden dort pro Jahr mindestens 300 Filme und eine unglaubliche Anzahl an Sendungen geschaffen, es gibt sogar einen eigenen Fernsehkanal für Blinde. Eine interessante Tatsache: Filme mit Audiokommentar sind bei Hausfrauen sehr beliebt. Das ist sehr angenehm – man braucht sich nicht vom Kochen und Saubermachen ablenken, ist aber auf dem Laufenden, was auf dem Bildschirm passiert. Also, wir haben jemanden, mit dem wir uns messen müssen.
Zum Vergleich: In Russland, wo mehr als zwei Millionen sehbehinderte Menschen leben, wurden in den letzten 15 Jahren unter großer Kraftanstrengung 5 – 6 Filme adaptiert, und das alles auf ehrenamtlicher Basis. Zum Beispiel wurde der Audiokommentar zum Film „Moskau glaubt den Tränen nicht“ von Natalya Kuzmina auf ihrem heimischen Notebook erstellt. Aber man möchte doch schon alles professionell machen. Wir haben vor, uns an die Staatsduma zu wenden und die Frage über die Annahme eines Gesetzes zu diskutieren, der die Kinoproduzenten verpflichtet, Gelder für die Erschaffung des Audiokommentars zu neuen Filmen bereitzustellen. Die Rede ist von zusätzlichen 100.000 Rubel (2.000 Euro), was nach den Maßstäben der Kinoproduktion eine allerdings bescheidene Summe ist.
Lisa Z.: Irina, wir möchten gerne auch ein Ihnen wichtiges und nahes Thema berühren, die Kinderhilfe. Seit fünf Jahren gehören Sie dem Förderbeirat der Organisation „Wiedergeburt“ an, die Kindern hilft, die an rheumatischer Arthritis leiden. Worin besteht Ihre Hilfe?
Irina B.: Wenn du jemanden vertrittst, ist das sehr verantwortungsvoll. Es ist wichtig zu verstehen, dass du dich nicht mit denen verbunden hast, die mittels Wohltätigkeit für sich Punkte sammeln oder Geld verdienen. Ich möchte also anmerken, dass es eine sehr angenehme Sache ist, mit der Organisation „Wiedergeburt“ zusammenzuarbeiten. Mir gefällt, dass sie Gelder für die Heilung eines konkreten Kindes sammeln. Sie eröffnen ein Konto, wohin man das Geld überweisen kann, und sobald das Konto voll ist, wird es geschlossen. Die Gelder werden den Eltern nicht in die Hand gegeben, weil es auch verschiedene Eltern gibt – es werden nur die erforderlichen Präparate übergeben.
Und welche herrlichen Feierstunden der Verein für die Kinder organisiert! Im Jahr finden 5 bis 6 große Veranstaltungen statt, an denen Sergey und ich teilnehmen. Zum weltweiten Tag der Arthritisbekämpfung – das ist schon zu einer Tradition geworden – besprechen und zeichnen wir für die Kinder neue Serien des Zeichentrickfilms „Dörflein“ auf CD auf. Wir besuchen diejenigen, die am Tropf im Krankenhaus liegen. Wir bereiten ihnen ein sogenanntes Zimmer der Freude. Früher war das ein gewöhnlicher Raum für Anwendungen mit einem runden Tisch in der Mitte. Wir haben beschlossen, die Realität ein wenig zu verschönern: wir haben einen Maler eingeladen, der die Wände verzierte und gleichzeitig den alten Schrank mit Motiven aus Puschkin-Märchen bemalte. Wir fanden einen Sponsor, der einen Plasmabildschirm für die Wand kaufte. Und das Zimmer blühte auf – jetzt machen sie dort mit Vergnügen Unterricht und basteln Origami und basteln dies und jenes, malen und singen sogar Karaoke!
Natürlich, wenn du unheilbar kranke Kinder beobachtest, bekommst du Herzstechen. Aber gleichzeitig ist es so schön, dass unsere Treffen voller Freude sind, wir gemeinsam unglaubliche Emotionen erleben.
Sofort fällt mir eine Feier ein, die wir im Planetarium veranstaltet hatten. Daran nahmen Svetlana Nemolyaeva, Alexander Zbruev, Dima Pevtsov, Valera Syutkin und ich teil. Wir haben mit den Kindern verschiedene Gruppen gebildet und haben dann am Ende einen großen weißen Ballon aus Papier gebastelt, den man in irgendeinen Planeten verwandeln sollte. Das hat alle so unglaublich angesteckt – bis zur tollen Begeisterung! Und zum Ende der Feier kommt ein Mädchen in die Saalmitte, offensichtlich ein sehr krankes Mädchen, und jede ihrer Bewegungen gelingt ihr nicht leicht, aber die Augen leuchten, und sie spricht absolut ehrlich, dass das allerwichtigste darin besteht zu glauben, zu leben und den anderen mit guten Dingen Freude zu bereiten. Und dann verstehst Du, dass Du nach diesen Worten, Du Erwachsener, gesunder, beweglicher Mensch, Berge versetzen kannst…