Im Februar 2013 berichtete die BBZ über das vorläufige „Aus“ der studentischen Ausbildung am Institut für Architektur. Damals wurde Frau Dr. Kliemke, Initiatorin des Zentrums und Dozentin seit 2003, pensioniert. Eine Nachfolgerin gab es nicht.
Nach Intervention, unter anderem bei der Senatorin für Bildung, Jugend und Wissenschaft und dem Präsidenten der TU, wurde erreicht, dass bereits im anschließenden Semester, dem Sommersemester 2013, die Ausbildung in Form der geförderten Projektwerkstatt „Stadt ohne Barrieren“ durch drei Studentinnen weitergeführt werden konnte. Das Projekt läuft vier Semester, wobei Studierende nur ein Semester belegen müssen. Sie haben praktisch als Tutorinnen die Lehre übernommen; werden aber unterstützt durch eine lehrberechtigte Professorin vom Institut für Stadt- und Regionalplanung sowie der in den Ruhestand getretenen Frau Dr. Kliemke.
Das Projekt knüpft inhaltlich an die Lehre des Kompetenzzentrums an; das Thema gewann zunehmend Interesse und Bedarf. Dieser thematisch wichtige Aspekt bleibt nach wie vor in Deutschland vorwiegend unberücksichtigt.
Die Ausbildung wird als freiwillig zu belegenes Wahlfach angeboten und richtet sich an alle Studierende der TU sowie Interessenten; besonders der Bereiche Architektur, Planung (Stadt u. Regionales, Landschaft), Design, Soziologie und Pädagogik.
Die Projektwerkstatt
Die vier Semester-Themen der Projektwerkstatt waren beziehungsweise sind:
1) Mobilität für Alle;
2) Stadt zum Begreifen;
3) Wohnen für Alle und
4) Soziale Infrastruktur.
Neben einer Sensibilisierung für das Thema werden Richtlinien und Normen des barrierefreien Planens und Bauens vermittelt.
Die konkrete Ausbildung erfolgt durch Gruppen- und Projektarbeit; Fachvorträge von ExpertInnen aus der Praxis sowie Exkursionen. So waren zum Beispiel die Beauftragte der BVG für Senioren und behinderte Menschen, Christine Albrecht, und Klaus-Dieter Wüstermann, Architekt im Büro „Bauen ohne Barrieren“, eingeladen. Exkursionen wurden unter anderem zum S-Bahnhof Südkreuz mit Klaus-Dieter Wüstermann sowie zur Wohnsiedlung und zum Förderverein Heerstraße Nord e.V. unternommen.
Die Studierenden schließen mit einer Semesteraufgabe ab, die in Verbindung mit dem Semester-Thema steht. Eine erfolgreiche Teilnahme wird ihnen als Studienleistung angerechnet.
Ausblick: Solange keine reguläre Lehrveranstaltung zum wichtigen Thema „Barrierefreiheit“ angeboten wird, möchten die Studenten die Projektwerkstatt weiterführen und später ein gefördertes Studienreformprojekt anstreben.
