Flächendeckende medizinische Versorgung, mehr Solidarität bei den Krankenkassenbeiträgen, eine Reform der Erwerbsminderungsrente, einen Runden Tisch zur Arbeitswelt: Das sind vier Kernforderungen der Deutschen Rheuma-Liga zur Bundestagswahl.
In Deutschland haben 17 Millionen Menschen eine chronische rheumatische Erkrankung. „Wir erwarten von der Bundesregierung, dass sie die Probleme dieser Menschen ernst nimmt. Dazu gehören deutliche Verbesserungen in der Gesundheits-, Sozial- und Arbeitsmarktpolitik“, sagt Rotraut Schmale-Grede, Präsidentin der Rheuma-Liga. Die Forderungen:
Medizinische Versorgung: Es ist keine Seltenheit, dass Betroffene mehr als drei Monate auf einen Termin beim Rheumatologen warten müssen. Eine verspätete medikamentöse Therapie kann zu Funktionseinschränkungen und sogar Behinderungen führen. Die Deutsche Rheuma-Liga fordert mehr niedergelassene internistische Rheumatologen. Auf 50.000 Einwohner muss ein Rheumatologe kommen.
Krankenkassen: Menschen mit rheumatischen Erkrankungen müssen zahlreiche zusätzliche Kosten stemmen – zum Beispiel den Kauf nicht verordnungsfähiger Medikamente und Fahrten zu Therapien und Ärzten. Die Forderung der Rheuma-Liga: Solche zusätzlichen Ausgaben sollten auf die Belastungsgrenze für Zuzahlungen angerechnet werden.
Rente: Viele rheumakranke Menschen müssen aus gesundheitlichen Gründen früher in Erwerbsminderungsrente gehen. Durch die hohen Abschläge rutschen sie häufig in die Altersarmut. „Die Abschläge von bis zu 10,8 Prozent müssen endlich abgeschafft werden“, so Schmale-Grede.
Arbeitswelt: Unternehmen ist oft nicht bekannt, wie Arbeitsplätze für chronisch kranke Menschen am besten gestaltet werden können. Auch Fördermöglichkeiten zum Erhalt der Jobs oder zur Wiedereingliederung – etwa nach einer Reha – sind kaum bekannt. Hier würde ein „Runder Tisch“ mit allen Akteuren helfen.