Kinder und Jugendliche mit körperlicher, geistiger und seelischer Behinderung erhalten in Berlin noch immer nicht die Unterstützung und Versorgung, die sie benötigen und die ihnen zusteht. Zu diesem Ergebnis ist die VERSUKI-Studie gekommen, mit der der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin zum ersten Mal eine Gesamtschau auf die Situation von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung in Berlin gelungen ist. Die heutige Fachtagung „Große Lösung, kleine Lösung – keine Lösung!“ nimmt der Paritätische Berlin zum Anlass, um sich mit Forderungen und Empfehlungen an die Landes- und Bezirkspolitik zu wenden.
Denn auch wenn letztlich die Bundesebene die unterschiedlichen gesetzlichen Grundlagen für junge Menschen mit körperlicher, geistiger und seelischer Behinderung verantwortet, gibt es genug auf Landes- und Bezirksebene zu tun. Die Situation für die jungen Berlinerinnen und Berliner, ihre Familien, aber auch für die Anbieter sozialer Leistungen muss deutlich verbessert werden, das fordern Reinald Purmann, Referent für Behindertenhilfe beim Paritätischen Berlin, und Andreas Schulz, Referent für Jugendhilfe. Denn: Frühe Hilfen sind am wirksamsten!
So müssten die Zugangswege für die jungen Menschen zu den Angeboten verbessert und die Untersuchungs- und Unterstützungsangebote transparent und verständlich aufgezeigt werden. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass zunächst die Datenlage zu dem Themenfeld verbessert wird. Der Paritätische Berlin setzt sich ausgehend von dieser Studie auch dafür ein, dass für die Angebote im SGB XII-Bereich Leistungs- und Qualitätsvereinbarungen abgeschlossen und diese mit einer seriösen, berlinweit einheitlichen Finanzierung versehen werden.
Das Fazit des Paritätische und der Vertreter der Hochschule: Nur durch eine transparente Versorgungssituation und gute Informationspolitik können die Unterstützungsleistungen erreicht werden, die jungen Berlinerinnen und Berliner mit Behinderung und ihre Familien dringend benötigen.
