Straßenbahnen bis 2017 barrierefrei

von: Dominik Peter

Rollator

Das Straßenbahnnetz der BVG wird immer barrierefreier Dank der neuen Flexity-Bahnen.

Das alles entscheidende Jahr für mehr Barrierefreiheit bei der Berliner Straßenbahn“ war 2009. Damals fiel die Entscheidung im Aufsichtsrat, rund 100 Straßenbahnen des Typs „Flexity Berlin“ zu bestellen. Damals betrug das Investitionsvolumen für die Neuanschaffungen über 300 Millionen Euro. Letzten Sommer stockte die BVG ihre Bestellung nochmals auf und orderte weitere 39 Straßenbahnen des gleichen Typs. Das Gesamtvolumen der Investition stieg somit auf annähernd 440 Millionen Euro. Ziel der BVG ist es, die alten Tatrawagen bis 2017 endgültig durch die Flexity zu ersetzen und auszumustern. Die BVG würde dann nur noch zwei Straßenbahntypen besitzen. Zum Einen die bereits angesprochenen Flexity und zum Anderen die GT-6 Fahrzeuge.

Ziel Barrierefreiheit

Doch was bedeutet das für uns BerlinerInnen und insbesondere für behinderte bzw. mobilitätseingeschränkte Fahrgäste? Es wäre ein Riesenfortschritt. Sind die bestellten Straßenbahnen alle ausgeliefert und die Tatrawagen verschwunden, dann ist das Berliner Netz der Straßenbahnen endlich komplett barrierefrei. Ein weiterer Schritt zur weitgehend barrierefreien Mobilität wäre damit erreicht. Doch es hat auch ab 2017 noch einige Tücken. Die weiterhin benutzten GT-6 Fahrzeuge sind zwar auch barrierefrei, sie verfügen aber nur über einen einzigen Platz für einen Rollstuhlfahrer (an der Tür 1). Besser sind die Flexity-Bahnen ausgestattet. Sie bieten immerhin zwei Rollstuhlfahrern Platz an der Tür 2. Somit können auch mal Paare gemeinsam die Straßenbahn nutzen. Das Mehrzweckabteil kann nicht nur zwei Rollis transportieren, sondern zusätzlich sogar noch einen Kinderwagen und/oder ein Fahrrad. So müssen die unterschiedlichsten Passagiergruppen weniger um den Platz „kämpfen“.
Tipp: Ein Rollstuhl-Symbol markiert bei den Flexity-Bahnen die richtige Tür.

Die Vorteile der Flexity

Die Flexity-Bahnen sind mit ausklappbaren Rampen versehen. Diese haben den Vorteil, dass sie sehr zuverlässig funktionieren. Bei den elektronischen Hubliftern, die ursprünglich bei den GT-6 Fahrzeugen zum Einsatz kamen, gab es immer wieder Technikprobleme. Weshalb die BVG die Hublifter auch in diesen Bahnen sukzessive gegen Rampen austauscht.
Es gibt aber auch andere Gründe, sich über die neuen Flexity-Bahnen zu freuen. Sie sind nämlich weitaus ökologischer wegen ihres geringeren Energieverbrauchs und insgesamt geräuschärmer. Die neuen Bahnen bringen also auch deutliche Vorteile für Anwohner, die sich zu Recht von lärmenden Straßenbahnen gestört fühlen. Ein Geräuschwunder sind die neuen Bahnen zwar auch nicht, denn Lärm lässt sich beim Betrieb einer Straßenbahn nun mal nicht vermeiden. Doch geräuschärmere Bahnen werden auch bei den Anwohnern die Akzeptanz der Berliner gegenüber der Straßenbahn erheblich steigern.