Traum-Auftakt: Dietz stößt zu Überraschungs-Gold

Leichtathletik-Weltmeisterschaft: Sebastian Dietz holt den Titel, Frank Tinnemeier Bronze

von: Berliner Behindertenzeitung

Competition, Men, F36, Shot Put, Sebastian DIEZ form Germany, WinnerHervorragender Auftakt für die deutschen Sportlerinnen und Sportler bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Doha (Katar): Sebastian Dietz (30, Hüllhorst/NRW, LAV Bünde) hat im Kugelstoßen der Startklasse F36 für einen Paukenschlag gesorgt und mit neuer persönlicher Bestleistung die Goldmedaille gewonnen. In einem spannenden Wettkampf blieb Dietz (14,87 Meter) am Ende hauchdünn mit acht Zentimetern vor dem favorisierten Weltranglistenersten aus Russland, Vladimir Sviridov. Den tollen Start rundete Dietz‘ Teamkollege Frank Tinnemeier (43, Lemgo/NRW, TSV Hillentrup) im Kugelstoßen der Klasse F42 ab – mit neuem deutschen Rekord von 14,33 Metern sicherte er sich Bronze.

Entsprechend glücklich waren die beiden Ostwestfalen nach ihren Wettkämpfen, vor allen Dingen Sebastian Dietz, wurde dem amtierenden Paralympics-Sieger und Weltmeister im Diskus doch sein Wettkampf im Programm für Rio 2016 gestrichen. So wechselte der 30-Jährige Ende 2013 vom Diskus zur Kugel – und belohnte sich für sein großes Engagement selbst mit Gold. „Es war verdammt schwer für mich, doch ich habe die Entscheidung mit Wut im Bauch angenommen und mich nicht unterkriegen lassen“, erklärte Dietz.

Im Wettkampf steigerte er sich stetig und stieß am Ende mit 14,87 Meter so weit, wie noch nie jemand bei einer Weltmeisterschaft in seiner Startklasse zuvor. „Es war sehr anstrengend, auch aufgrund der großen Hitze. Die Konkurrenz hat bis zum Schluss dagegengehalten, doch es hat gereicht. Ich bin total happy“, jubelte Dietz. So musste er beim letzten Versuch des Favoriten Sviridov mächtig zittern, doch die Kugel war acht Zentimeter zu kurz – zur Freude von Dietz.

Auch Routinier Frank Tinnemeier schnappte sich Edelmetall und wurde Dritter. „Persönliche Bestleistung, deutscher Rekord – da hätte es vielleicht auch noch eine andere Farbe der Medaille sein können. Doch auch Bronze ist prima, ich bin sehr zufrieden“, sagte der 43-Jährige.

Damit hat das deutsche Team von Bundestrainer Willi Gernemann einmal Gold und einmal Bronze auf dem Konto. Am Nachmittag und Abend geht es spannend weiter, unter anderem starten Vanessa Low (Weitsprung) und Rennrollstuhlfahrer Marc Schuh (200 Meter).

In Doha kämpfen die besten Leichtathletinnen und Leichtathleten mit Handicap in insgesamt 214 Entscheidungen um die WM-Titel. Für das deutsche 30-köpfige Team geht es dabei nicht nur um WM-Medaillen, sondern auch um die ersten Startplätze für die Paralympics 2016 in Rio de Janeiro.

Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) berichtet auf seiner Online-Präsenz www.deutsche-paralympische-mannschaft.de/de/mediathek.html und auf dem DOSB-Sportsender www.sportdeutschland.tv vom 22. bis 31. Oktober 2015 in Echtzeit von der Leichtathletik-WM. Kostenfreies Videomaterial mit Highlight-Beiträgen finden Sie bei SID Marketing unter www.svdc.de. Weitere Informationen rund um die WM gibt es unter www.dbs-npc.de/doha2015.html.