
Vico Merklein bejubelt Gold (Foto: Binh Troung/DBS).
Dreimal Gold, einmal Silber: Der Tag der deutschen Paracycler in Rio war nahe am Optimum. Nachdem am Vormittag bereits Christiane Reppe und Andrea Eskau Gold geholt hatten, legte Vico Merklein am Nachmittag nach – und wie!
Der 39-jährige Handbiker vom GC Nendorf gewann das Straßenrennen in der Klasse H4 über 60 Kilometer vor dem Polen Ralf Wilk und Joel Jeannot aus Frankreich. „Das ist der Wahnsinn. Darauf habe ich so lange hingearbeitet. Es gibt keinen besseren Tag“, schwärmte der Berliner. Bis zum Schluss war das Fahrerfeld dicht beieinander. Doch im Zielsprint war Merklein dann überlegen. Seine Zeit: 1:28:48 Stunden.
Bereits vor vier Jahren in London hatte er Platz 2 belegt. Doch Silber reichte ihm nicht, er wollte mehr. Und er bekam mehr. Heute, an diesem für ihn so historischen Tag!
Fast wäre eine weitere Goldmedaille hinzu gekommen. Doch Max Weber (TSV Obergünzburg) fuhr in der Klasse H3 knapp daran vorbei. Der 52-Jährige wurde nach 1:33:17 Stunden mit Silber belohnt – ebenfalls ein riesiger Erfolg. „Kaum zu fassen, dass ich das heute geschafft habe. Darauf habe ich zehn Jahre hingearbeitet“, sagte Weber. Bei seiner fünften Teilnahme holte er damit seine dritte Paralympics-Medaille; nach Gold mit dem Renn-Rollstuhl (1996) und Platz zwei auf der Straße (2008).
Am Freitag könnte weiteres Edelmetall folgen. Denise Schindler, Michael Teuber, Erich Winkler, Steffen Warias, Hans-Peter Durst und Jana Majunke bestreiten dann ihre Straßenrennen. Los geht’s um 9.30 Uhr in Pontal im Westen Rios.
Dritte Medaille: David Behre gewinnt Silber über 400 Meter
David Behre hat bei den Paralympics im brasilianischen Rio de Janeiro Silber über die 400 Meter der Klasse T44 gewonnen und damit seine dritte Medaille beim vierten Start geholt. Nach Gold mit der 4×100-Meter-Staffel und Bronze über 200 Meter sprintete Weltmeister Behre in Europarekordzeit von 46,23 Sekunden ins Ziel.
Rollstuhlbasketballerinnen stürmen ins Endspiel
Die deutsche Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft der Damen steht erneut im Paralympics-Endspiel und hat wie 2012 in London und 2008 in Peking bereits eine Medaille sicher. Im Halbfinale von Rio de Janeiro bezwangen die deutschen Damen dank einer fantastischen Defensivleistung verdient mit 55:45 (14:4/25:12/32:27) und stehen nun am Freitag im Finale gegen die USA.
„Mehr ging defensiv vor allem in der ersten Halbzeit nicht, das war perfekte Arbeit“, freute sich Cheftrainer Holger Glinicki über den Erfolg, der gleichzeitig die zehnte Endspielteilnahme in Folge bei Europa- und Weltmeisterschaften sowie Paralympischen Spielen bedeutete.
Diese Konstanz hatte das Team heute einer mannschaftlich geschlossenen Verteidigungsarbeit und in der Offensiv einer bestens aufgelegten Mareike Miller zu verdanken, die mit 25 Punkten und zwölf Rebounds überragte. Auch Kapitänin Marina Mohnen kam mit zwölf Zählern und ebenso vielen Rebounds auf ein so genanntes Double-Double.
Zwar wurde es Mitte der zweiten Halbzeit, als die Niederländerinnen die Brechstange auspackten, noch einmal eng und der zuvor teils komfortable Vorsprung schmolz bis auf vier Zähler zusammen. Doch am Ende brachte das Team den verdienten Erfolg mit Routine und der nötigen Portion Glück des Tüchtigen nach Hause.
Im Finale der Spiele von Rio wartet nun am Freitag um 17:30 Uhr Ortszeit in der Rio Olympic Arena die USA auf das Team Germany, dass sein Ziel eine Medaille zu holen bereits erfüllt hat.
Deutsche Equipe gewinnt Silber in der Teamwertung
„Gold wird durch den Ausfall von Hannelore Brenner schwierig“, hatte Britta Bando, die Teammanagerin der deutschen Dressurreiter bereits vor Beginn der Wettbewerbe gesagt. „Aber um Silber und Bronze werden wir auf jeden Fall kämpfen.“ Gesagt, getan. Am vorletzten Wettkampftag der Reiter stand es fest: Die deutsche Equipe gewinnt zum vierten Mal in Folge paralympisches Silber in der Teamwertung.
Brüchle und Schmidberger spielen um Gold
Mit einem klaren 2:0-Sieg gegen die Gastgeber aus Brasilien sind die Tischtennisspieler Thomas Brüchle und Thomas Schmidberger am brasilianischen Abend in das Teamfinale der Wettkampfklasse 3 eingezogen. Dort treffen sie nun morgen auf die großen Konkurrenten aus China.
Thomas Ulbricht sprintet zu Bronze über 100 Meter
Thomas Ulbricht hat bei den Paralympics im brasilianischen Rio de Janeiro über 100 Meter der Klasse T12 Bronze gewonnen und sich seinen Medaillentraum nach Rang sechs über 400 Meter und Platz zehn im Weitsprung doch noch erfüllt.
Irmgard Bensusan gewinnt Silber über 200 Meter
Irmgard Bensusan hat über 200 Meter der Klasse T44 Silber gewonnen und damit nach Silber über 400 Meter ihre zweite Paralympics-Medaille geholt. Am Samstag winkt über 100 Meter schon die nächste Chance.
Torben Schmidtke schwimmt zu Bronze
Da ist das ersehnte zweite Edelmetall für Deutschlands Schwimmer: Bei den Paralympischen Spielen in Rio de Janeiro hat Torben Schmidtke im Aquatics Center die Bronzemedaille über 100 Meter Brust gewonnen (Startklasse SB6). Im gleichen Rennen landete Christoph Burkhard auf einem guten sechsten Platz.