Beschäftigte der Westpfalzwerkstatt arbeiten mit am Parcours der Sinne. © CVJM Pfalz
Fühlkästen, Bäume und Sträucher mit duftenden essbaren Früchten, eine Allee der Bäume des Jahres oder ein mobiler Barfußpfad, der sich auch mit dem Rollstuhl erkundigen lässt: Der Erlebnisparcours auf dem Gelände des CVJM Jugendgästehauses in Otterberg (Landkreis Kaiserslautern) lässt Menschen mit und ohne Behinderung den Wald fühlen, riechen, schmecken und hören. Die Planung und Gestaltung des Parcours erfolgt rein ehrenamtlich durch den CVJM Pfalz und das Forstamt Otterberg in enger Zusammenarbeit mit einem Netzwerk aus den Bereichen der Behindertenhilfe, Jugendarbeit, Wissenschaft, Kommunen und Naturschutz. Unterstützt wird der CVJM Pfalz auch von Förderschul- und Integrationsklassen sowie von der beschützenden Westpfalz-Werkstatt. Die erste Vorsitzende des CVJM Pfalz Margit Obländer-Zech erklärt: „In freiwilligen Arbeitseinsätzen und Ferienfreizeiten packen die behinderten Erwachsenen, Schülerinnen und Schüler selbst kräftig mit an, um den Parcours zu immer neuen Stationen zu verhelfen und ihn weiterzuentwickeln.“
Dieser engagierte Einsatz für Inklusion und Naturschutz wurde jetzt mit der Auszeichnung zum Jahresprojekt 2014 der UN-Dekade Biologische Vielfalt honoriert. Am Mittwoch, dem 10. September 2014, überreichte die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), Prof. Dr. Beate Jessel, symbolisch einen Vielfalt-Baum an Margit Obländer-Zech. Die Preisverleihung fand im Rahmen des 32. Deutschen Naturschutztages (DNT) im Kurfürstlichen Schloss Mainz statt. Bei der Übergabe der Auszeichnung freute sich BfN-Präsidentin Prof. Dr. Beate Jessel besonders über den großen ehrenamtlichen Einsatz innerhalb des Projektes: „Die Waldpädagogik-Angebote und der Erlebnisparcours des CVJM Pfalz sind ein wichtiger Beitrag zur Inklusion. Sie ermöglichen Menschen mit oder ohne Behinderung gleichermaßen, den Wald und seine biologische Vielfalt zu erkunden und Naturerlebnis aktiv mitzugestalten. Die Auszeichnung zum UN-Dekade-Projekt Biologische Vielfalt des Jahres 2014 honoriert auch den ehrenamtlichen Einsatz vieler Akteure, die dieses Projekt gemeinsam möglich machen. Dazu gratuliere ich allen Beteiligten ganz herzlich.“
Die UN-Dekade Biologische Vielfalt 2011-2020 ist ein Programm der Vereinten Nationen mit dem Ziel, das öffentliche Bewusstsein für die Bedeutung der biologischen Vielfalt zu fördern. An dem Auswahlprozess zum Jahresprojekt sind sowohl eine kompetente Fachjury als auch die interessierte Öffentlichkeit beteiligt. Der CVJM Pfalz hatte zunächst am Wettbewerb der UN-Dekade teilgenommen. Dabei werden ausgewählte Projekte ausgezeichnet, die sich in vorbildlicher Weise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt einsetzen. Aus allen ausgezeichneten UN-Dekade-Projekten wird regelmäßig in einer Publikumswahl auf der UN-Dekade-Webseite das UN-Dekade-Projekt des Monats gewählt. „Wir machen den Wald begreifbar“ war der Publikumsliebling des Monats Dezember 2013. Aus den zehn Monatsprojekten des Zeitraums September 2013 bis Juni 2014 wählte die Fachjury der UN-Dekade das Projekt des Jahres aus und entschied sich für das CVJM-Projekt.
„Vielfalt nutzen – die Angebote der Natur“ lautet das Schwerpunktthema der deutschen UN-Dekade für die Jahre 2013 und 2014. Dabei geht es um die nachhaltige Nutzung unserer natürlichen Ressourcen. Die Waldpädagogik-Angebote und der barrierefreie Erlebnisparcours des CVJM setzen dieses Motto in die Tat um und geben allen Menschen gleichermaßen die Möglichkeit, in den direkten Kontakt mit der Natur zu treten und so den Wert der biologischen Vielfalt hautnah zu erleben.
Die Bewerbung als UN-Dekade-Projekt erfolgt online über die UN-Dekade-Webseite http://www.un-dekade-biologische-vielfalt.de/2210.html. Eine Einsendung ist fortlaufend möglich.
Ansprechpartner „Wir machen den Wald begreifbar – Waldpädagogik für und mit Menschen mit Behinderung“:
Margit Obländer-Zech (Tel.: 0630/1733085, margit.oblaender-zech@cvjm-pfalz.de)