Zum Fest geriet in diesem Jahr der Welt MS Tag in Berlin – ein getanztes Stück Leben, mitten auf dem Hermann Ehlers Platz in Steglitz. Unbestrittener Star des Tages war der Ballettmeister Andrew Greenwood. Der charismatische Australier versetzte mit seinem Konzept „Switch2move“ buchstäblich hunderte von Besuchern auf der Rückseite der Schlossstraße in Schwingungen, denn sein Tanz zum Mitmachen richten sich an Alle – an Menschen mit und ohne Bewegungseinschränkungen. Mit zwei Flashmobs, denen der mitreisende DJ Igor den nötigen Schwung verlieh, lenkten die DMSG-Mitglieder so in bester Stimmung den Blick der Passanten und Angehörigen auf die andere Seite des Lebens – eben mit MS.
Überhaupt legte die Berliner DMSG dieses Mal den Schwerpunkt auf den ganz eigenen Rhythmus, getreu dem diesjährigen Motto: „Alles geht, aber eben nur anders.“ Perfekte Wetterbedingungen, laue Luft und Sonnenschein, taten ein Übriges. Zwischen den Flashmobs von Andrew Greenwood brachte die selbst querschnittsgelähmte Conny Runge mit ihrem Rollstuhl-Zumba Schwung auf den Platz, ebenso die Trommel-Gruppe um Jochen Horvath. Hoch zufrieden war das Organisationsteam um Jutta Moltrecht, das innerhalb kürzester Zeit alles vorbereitet hatte.
Da der Landesverband in diesem Jahr gleichzeitig seinen 35. Geburtstag feierte, waren zum Fest auch die Steglitz-Zehlendorfer Bürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski und die Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes – Landesverband Berlin, Professorin Barbara John, der Einladung gefolgt; für die DMSG eröffneten der Vorstandsvorsitzende PD Dr. Karl Baum und die Geschäftsführerin Karin May die bunte Veranstaltung. Zum Geburtstag hatte der Patissier Dennis Grossmann aus Alt-Tegel eine Torte in DMSG-Farben spendiert.
Teil des Programmes: Die Fühlstraße
Bunt waren die Stände, die Mitglieder und Passanten zur Begegnung einluden, denn zur Präsentation von Lady MS, den Blumen der Pankower Gruppe, der Fühlstraße, den Enkaustik-Kunstwerken und gespendeten Donuts gesellten sich das Reisebüro der Fürst-Donnersmarck-Stiftung, ein Stand mit Kinderschminken, eine Station, an der Buttons selbst gestanzt werden konnten, ein Fahrlehrer, der mit behindertengerechtem Auto angereist war sowie ein veritabler Wurst- und Getränkestand. Besonders umschwärmt wurde das Angebot einer Künstlerin mit Perlen-Engeln, die auch für sehr kurze Zeit orangefarbene Ansteck-Schleifen aus Fimo im Angebot hatte. Sie stehen, nach dem Vorbild der roten Schleife, für Solidarität für Menschen mit MS. „Leider waren es in diesem Jahr zu wenige“, bedauert sie.