Ausstellungseröffnung Julius Klingebiel: Als Patient der gefängnisartigen Landes- und Pflegeanstalt begann der gelernte Schlosser Julius Klingebiel 1951 damit, die Wände seiner Einzelzelle zu bemalen. Aus dem Nichts heraus konstruierte er seine eigene Welt, die ihm sowohl Freiheit als auch Geborgenheit bot.
Aufgrund einer akuten psychischen Erkrankung wurde Julius Klingebiel 1940 in das Landesverwahrungshaus Göttingen eingewiesen, in dem er bis 1963 – zwei Jahre vor seinem Tod – eingeschlossen blieb. Unter den Bedingungen der restriktiven Unterbringung schuf Julius Klingebiel ein faszinierendes, in seiner Art weltweit einzigartiges Raumkunstwerk. Julius Klingebiel malte Portraits, Tiere, Landschaften, Häuser und Segelschiffe, die er durch Symbole und Ornamente zu einem flächendeckenden Bild zusammenfügte. Die Malereien zeigen, was den Künstler beschäftigte, sie knüpfen an seine Erlebnisse an. Eine begehbare, 9,25 qm große Rauminstallation macht die Bild- und Lebenswelt des Künstlers für das Publikum anschaulich. Zusammen mit weiteren Gemälden, historischen Aufnahmen und Dokumenten wird die Ausstellung am Mittwoch, den 15. Oktober 2014, 19.00 Uhr im Kleisthaus durch die Beauftrage der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, Verena Bentele, eröffnet.
Informationen zur Ausstellungseröffnung finden Sie hier: 20141015_Klingebiel_Flyer
Die Ausstellung ist vom 16. Oktober bis 21. November 2014, Montag bis Freitag von 10.00 bis 18.00 Uhr zu sehen. Um blinden und sehbehinderten Menschen das Werk Julius Klingebiels näher zu bringen, steht ein Audioguide mit wichtigen Informationen und detaillierten Bildbeschreibungen zur Verfügung, dessen Beiträge in Zusammenarbeit mit der Deutschen Hörfilm gemeinnützige GmbH gestaltet wurden.
Der Eintritt ist frei!. Adresse: Kleisthaus, Mauerstraße 53, 10117 Berlin
Anmeldungen erforderlich.
Anfang 15.10.2014 19:00 Uhr
Ende 15.10.2014 21:30 Uhr